THW sprengte in Birkenfeld die Ventile defekter Pressluftflaschen kontrolliert ab 

Veröffentlicht am: 17.10.2024
Gesprengte Flaschen

Eine kurzfristig angesetzte Sprengung machte es am Dienstagabend in Birkenfeld notwendig, die Brückener Straße (L 167) und den Buhlenberger Weg (K 3) für etwa eine Viertelstunde zu sperren und die Bewohner zweier Häuser in der Sicherheitszone in einem Radius von 150 Metern zu evakuieren: Kontrolliert abgesprengt wurden die Ventile von acht vollen Atemluftflaschen.

Anlass dafür war ein Zwischenfall, der sich am Montagnachmittag im neuen Birkenfelder Feuerwehrgerätehaus ereignete. In der Atemschutzwerkstatt lagerten zwölf Atemluftflaschen älteren Typs, die noch als Reserve auf dem kreiseigenen Gerätewagen Atemschutz gedient hatten, bis sie bei einem Einsatz beschädigt wurden. Als zwei einschlägig erfahrene Gerätewarte versuchten, die Luft aus einer der unter Überdruck (300 Bar) stehenden defekten Pressluftflaschen herauszulassen, löste sich bei der vierten das Ventil. Infolgedessen flog die Flasche hin und her, durchschlug eine Holztür, richtete auch im Nebenraum Schäden an und verletzte einen der beiden Männer leicht. Weil die Flaschen nicht mehr transportfähig waren, mussten sie an Ort und Stelle unschädlich gemacht werden.

Die Verantwortlichen um den stellvertretenden Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises, Armin Schneider, kamen zu dem Ergebnis, dass eine Schneidsprengung durch das Technische Hilfswerk Idar-Oberstein die sicherste Lösung war. Ein Bagger hob ein zwei Meter tiefes Loch aus. Dort wurden die von den Spezialisten des THW unter höchster Vorsicht ins Freie gebrachten Flaschen mit einer 1,50 Meter dicken Schicht aus Bohlen, 500 Sandsäcken und Erde bedeckt. Planmäßig gelang es nach sechsstündiger Vorbereitung, die Schneidladungen zu zünden und damit die Ventile abzutrennen, sodass die komprimierte Luft über Rohre gezielt abgeleitet werden konnte, berichtet Simon Kaster von der Fachgruppe Sprengen des THW Idar-Oberstein.

Neben der Feuerwehr, deren Drohnenstaffel des Landkreises das gesperrte Areal überwachte, und dem THW war auch das DRK Birkenfeld im Einsatz.

Um Brandschutz in Birkenfeld und Umgebung auch während der Arbeiten sicherzustellen besetzte die Feuerwehr Birkenfeld vorsorglich den Löschzug und wartete einsatzbereit im nahe gelegenen Bereitstellungsraum

Bildunterzeile:

Diese defekten Atemschutzflaschen mussten von den Spezialisten des Technischen Hilfswerks Idar-Oberstein kontrolliert gesprengt werden. Foto: THW Idar-Oberstein