Neuer Landrat Miroslaw Kowalski ins Amt eingeführt

Miroslaw Kowalski, der neue Landrat des Nationalparklandkreises Birkenfeld, wurde im Rahmen einer festlichen Kreistagssitzung am 16. November 2023 im Stadttheater Idar-Oberstein vom 1. Kreisbeigeordneten Bruno Zimmer in sein Amt eingeführt. Mit der Ernennung begann seine achtjährige Amtszeit.
Der 58-jährige Christdemokrat hatte den zweiten Wahlgang der Landratswahl am 15. Oktober mit 51 zu 49 Prozent gegen die von der SPD nominierte Caroline Pehlke gewonnen. Bereits Ende Juni war der noch bis 2027 gewählte Amtsinhaber Dr. Matthias Schneider krankheitsbedingt in den Ruhestand versetzt worden.
In seiner Festrede betonte der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Immanuel Hoffmann: „Beeindruckt hat mich Miroslaw Kowalski damit, wie es ihm gelingt, die Menschen, die ihm begegnen, ernst zu nehmen, sich für ihre Belange ernsthaft zu interessieren – und wie fleißig er anschließend anpackt.“ Angesichts der aktuellen politischen Herausforderungen auch auf kommunaler Ebene unterstrich Hoffmann, wie wichtig es sei, die Menschen zu integrieren, die dauerhaft bei uns bleiben wollen“: Der aus Polen stammende Kowalski, der seit 2014 Stadtbürgermeister von Birkenfeld war, „hat es vorgemacht, über die Erwerbstätigkeit und das soziale Leben in Vereinen, Kirchen und Verbänden“. Während der faktisch 21 Monate dauernden Vakanz auf der Position des Landrats sei es den erfahrenen Beigeordneten Bruno Zimmer und Peter Simon gelungen, „nicht nur Grundfunktionen der Amtsleitung aufrechtzuerhalten, vielmehr auch das eine oder andere heikle politische Projekt über die Bühne zu bringen“.
Danach beleuchtete Zimmer sowohl den Wandel im Amtsverständnis als auch die Ära von Landrat Schneider, der aus gesundheitlichen Gründen nicht zugegen war. Dabei erinnerte der 1. Kreisbeigeordnete auf den im Kreis Birkenfeld von Dr. Walter Beyer verkörperten Landrat auf Lebenszeit, den der Ministerpräsident mit Zustimmung des Kreistags ernannte: „Diese besondere Konstellation sicherte ihm zugleich das Vertrauen der Landesregierung und des Kreistags.“ Im Gegensatz zum von Bürgern und Medien unangreifbaren Landrat auf Lebenszeit werde in letzter Zeit – erst recht seit der Corona-Pandemie jegliches Verwaltungshandeln – infrage gestellt. Vor allem aufgrund der in Rheinland-Pfalz vor fast 30 Jahren eingeführten Urwahl hätten sich die Ansprüche an den Landrat gewandelt, was sich insbesondere in der Fülle repräsentativer Termine widerspiegele.
Ein permanenter Rollenwechsel kennzeichne die Funktion des Landrats, was nicht zuletzt an der Doppelnatur der Landkreise liege: Die Kreisverwaltung muss neben den Aufgaben der Selbstverwaltung als untere Behörde der allgemeinen Landesverwaltung sogenannte Auftragsangelegenheiten erfüllen. Dabei hat der Kreistag kein Mitspracherecht. „Ein solches Dilemma erlebten wir in der Amtszeit von Landrat Dr. Matthias Schneider, als der Kreistag seine Ablehnung von Windrädern im Vierherrenwald bekundete, die Kreisverwaltung die Anlagen aber nach Recht und Gesetz zu genehmigen hatte.“ Als Schwerpunkte aus der Amtszeit des 2011 inthronisierten und 2018 bestätigen Kreischefs griff Zimmer unter anderem die Einrichtung des Nationalparks und die Schulpolitik heraus und würdigten ihn als Ideengeber des Nahesteigs. Über allem standen die besten Wünsche für den ehemaligen Landrat.
Seine ganze Kraft in den Dienst des Nationalparklandkreises zu stellen, versprach der neue Mann an der Spitze des Landkreises, Miroslaw Kowalski. Ihm wünschten auch Hans Jürgen Noss für die Kreistagsfraktionen, ADD-Vizepräsidentin Christiane Luxem und sein Kuseler Kollege Otto Rubly für den rheinland-pfälzischen Landkreistag und die Personalratsvorsitzende Carmen Roth eine glückliche Hand.
Musikalisch umrahmten Johann Berend, André Mertens und Peter Pakhomkin von der Kreismusikschule die kurzweilige Feierstunde.
Bildunterzeile:
Der 1. Kreisbeigeordnete Bruno Zimmer (rechts) ernannte den neuen Landrat Miroslaw Kowalski. Foto: Jason Luca Theis