„Nein“ zu Gewalt gegen Frauen: Aktion vor dem Schloss setzt klares Zeichen
Schon etwas ihrer Zeit voraus waren am Freitag rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die vor dem Birkenfelder Schloss ein symbolisches Zeichen mit orangefarbenen Regenschirmen gesetzt haben. Zudem wurde dort eine Fahne gehisst, deren klare Botschaft „Frei leben ohne Gewalt“ lautet.
Mit der Aktion wurde auf den „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam gemacht, der jedes Jahr am 25. November begangen wird. „Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass die Zahl der von Gewalt betroffenen Opfer, die zumeist weiblich sind, weiter zunimmt. Deshalb erheben wir unsere ,Stimme‘ gegen Gewalt an Frauen und Mädchen erheben und machen den Betroffenen Mut, für ihre Recht einzustehen und sich Hilfe zu suchen“, betonte die Initiatorin Melanie Becker-Haßdenteufel. Sie und Ulrike Simon sind die beiden Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Birkenfeld.
Erfreut zeigten sich die Initiatorinnen darüber, dass bei der diesjährigen Aktion deutlich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei waren als bei der 2023er-Auflage. Mit von der Partie waren unter anderem Delegationen der Lebenshilfe Obere Nahe, des Vereins „Frauen helfen Frauen“ mit seinen drei Projekten Frauenhaus, Frauennotruf und Interventionsstelle, der Gruppe „Freitagsfrauen“ und des Kreisverbands von Bündnis90/Die Grünen sowie Werner Ruprecht, der Vorsitzende des Beirats für Migration und Integration im Kreis Birkenfeld. Seitens der Kreisverwaltung bekundeten mit ihrer Anwesenheit bei der Aktion auch Landrat Miroslaw Kowalski, Dezernent Roland Praetorius und Büroleiterin Christine Tasch ihre Solidarität im Kampf gegen Gewalt an Frauen.
Diese ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen und ein globales Phänomen. Gewalt gegen Frauen – dazu gehören beispielsweise Stalking und Belästigung ebenso wie häusliche Gewalt und Vergewaltigung - kann also überall auftreten: in jedem Land, auf der Straße oder Zuhause.
Melanie Becker-Haßdenteufel erinnert in diesem Zusammenhang unter Berufung auf die Angaben der Aktion „Deutschland hilft“ daran, dass die Vereinten Nationen (UN) davon ausgehen, dass mehr als 35 Prozent aller Frauen weltweit mindestens einmal im Leben Opfer sexueller oder physischer Gewalt sind. In Deutschland hat jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren, wobei in etwa der Hälfte der Fälle ist der Partner für diese Taten verantwortlich ist.
„Diese hohe Prozentzahl von Frauen und Mädchen, die weltweit und auch in Deutschland bei steigender Tendenz von Gewalt betroffen sind, sei erschreckend“, betont Becker-Haßdenteufel. Umso wichtiger sei es auf dieses Problem aufmerksam zu machen und sich ihm entschieden entgegenzustellen.
Während der sogenannten Orange Days – einer 1991 ins Leben gerufenen UN-Kampagne, die vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, läuft - wird es in diesem Jahr im Kreis Birkenfeld noch weitere Aktionen geben.
Am heutigen Montag werden in Idar-Oberstein am Bahnhof und am Stadthaus orangefarbene Lichter leuchten und das Dienstgebäude der Polizei ist mit orangefarbenen Luftballons und Folien geschmückt. Außerdem findet ab 16 Uhr auf dem Idar-Obersteiner Schleiferplatz eine Kundgebung in Gedenken an von Gewalt betroffenen Frauen statt.
Darüber hinaus ist laut Melanie Becker-Haßdenteufel am 29. November vor der Verbandsgemeindeverwaltung Baumholder eine Aktion geplant, die jener vor dem Birkenfelder Schloss ähneln wird.
Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises weist zudem auf die bundesweite Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ hin. Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben berät unter der Rufnummer 116 016 und online unter www.hilfetelefon.de zu allen Formen von Gewalt – rund um die Uhr, anonym und kostenfrei.
Mehr Infos gibt es im Internet unter folgender Adresse: https://www.hilfetelefon.de/aktuelles/pressemitteilung-mitmachaktion-das-schweigen-brechen-ruft-zu-engagement-gegen-gewalt-an-frauen-auf.html
Bildunterzeile:
Viele orangefarbene Regenschirme und eine Fahne mit klarer Botschaft prägten am Freitag das Bild vor dem Birkenfelder Schloss. Dort wurde – unter anderem mit Unterstützung von Landrat Miroslaw Kowalski – von rund 30 Teilnehmern ein symbolisches Zeichen zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen gesetzt. Foto: Axel Munsteiner/Kreisverwaltung Birkenfeld