Lob für Konzept zum außerschulischen Lernort an der Deponie Reibertsbach

Über die aktuelle Fassung des Konzepts für einen Lehrpfad an der ehemaligen Deponie Reibertsbach unterrichtete Werkleiter Holger Schäfer den Werkausschuss des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) des Nationalparklandkreises Birkenfeld. Geplant ist der außerschulischer Lernort, der unter der Devise „Wertstoffe verwerten statt Abfall deponieren“ Kindergartenkinder und Schüler bis zur Klasse 10 für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Kreislaufwirtschaft sensibilisieren soll. Abfall sei der Wertstoff der Zukunft, sagte Landrat Miroslaw Kowalski.
Da sich das 2021 vom Werkausschuss befürwortete Informations- und Bildungszentrum an der Jugendherberge Idar-Oberstein nach deren Sanierung nicht realisieren lässt, ist nunmehr vorgesehen, stattdessen einen Lehrpfad am Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) Reibertsbach zu schaffen. Eindrucksvoll zeugt dort die zwischen 1976 und 2005 betriebene Hausmülldeponie von den drastischen Folgen der Wegwerfgesellschaft: Voraussichtlich noch bis 2048 befindet sie sich in der mit immensem Aufwand verbundenen Nachsorge.
Weitere Stationen des Erlebnispfads, der sich ausschließlich an geführte Gruppen richtet, sind die Sickerwasserreinigungsanlage im Nahetal bei Kronweiler und der Wertstoffhof. Schautafeln säumen nicht nur das eingezäunte Deponiegelände, sondern auch die Zuwegungen von der Bushaltestelle Reichenbach und vom Bahnhof Kronweiler. Während das „Wertstoff-Eichhörnchen“ eifrig Abfall zur Wiederverwertung sammelt und in die einzelnen Fraktionen trennt, weist die andere Symbolfigur, der „Müll-Drachen“, auf all den Unrat und Problemmüll hin, der auf der zentralen Deponie des Kreises bis 2005 abgelagert wurde.
Nach der Präsentation der von einer Agentur aus Bayern erarbeiteten Ideenskizze betonte der Kreisbeigeordnete Peter Simon, dass der einzustellenden pädagogischen Fachkraft eine Schlüsselrolle zukommt, um alle Altersgruppen zu erreichen. Auch Erwachsene müssten integriert werden, forderte Werkausschussmitglied Peter Heyda. Bei der Umweltbildung ergänze das auch von Armin Korpus gelobte Konzept das WasserWissensWerk an der Steinbachtalsperre hervorragend, meinte Friedrich Marx. In dieses Projekt zu investieren, wäre gut angelegtes Geld, befand Ausschussmitglied Willi Wahl und regte an zu prüfen, ob Fördertöpfe für die Umsetzung angezapft werden können.