Katastrophenschutz: DLRG übernimmt im Kreis die Wasserrettung

Kreis Birkenfeld. Schritt für Schritt hat die Kooperation zwischen den drei DLRG-Ortsgruppen und dem Nationalparklandkreis Birkenfeld Konturen angenommen. Jetzt wurden die Bildung und der Einsatz einer Wasserrettungseinheit für den Katastrophenschutz in eine Vereinbarung gegossen und besiegelt. Erfreut zeigte sich Landrat Miroslaw Kowalski, dass die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit ihren drei Ortsgruppen Baumholder, Birkenfeld und Idar-Oberstein als vollwertiges Mitglied zu den Hilfsorganisationen gesellt hat, die bei dieser wichtigen Aufgabe des Landkreises aktiv mitwirken. Traditionell bildeten bisher im Kreis Birkenfeld die Freiwilligen Feuerwehren, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und das Technische Hilfswerk (THW) Idar-Oberstein das Rückgrat des Katastrophenschutzes im Landkreis Birkenfeld.
„Wenn alle an einem Strang und in die gleiche Richtung ziehen, können wir den steigenden Anforderungen gerecht werden“, ist der Landrat überzeugt. Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung lobte er Jan-Niklas Finck, der als stellvertretender Leiter des Brand- und Katastrophenschutzreferats mit den Vertretern der DLRG die Vorarbeit leistete. Der Kreisamtmann wiederum sprach von „einem Schritt, dem viele weitere folgen“, und hob die guten Gespräche mit den DLRG-Repräsentanten hervor. Deren Sprecher, der Birkenfelder Ortsgruppenvorsitzender Dr. Thomas Scherer, bestätigte die angenehme und konstruktive Atmosphäre. Als „Stärkung der Hilfsorganisationen in der Blaulichtfamilie“ begrüßte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises, Lukas Klein, den Beitritt der DLRG.
Für deren Ortsgruppen saßen Jürgen Daniel und Günter Heinz (Baumholder), Thomas Scherer und Volker Kunz (Birkenfeld) sowie Steven Borr und Melissa Bodtländer (Idar-Oberstein) am Tisch.
Bedarf für eine Wasserrettungseinheit sieht der Nationalparklandkreis angesichts der bestehenden Risiken und Gefahren im Kreisgebiet, insbesondere durch die Nahe und ihre Nebenflüsse sowie durch Sturzfluten infolge von Starkregenereignissen. Sie setzt sich aus drei Teileinheiten zusammen, die jeweils über ein Mannschaftstransportfahrzeug verfügen und sich aus einer der Ortsgruppen rekrutieren: Baumholder übernimmt die Führungseinheit, Birkenfeld betreut das Boot, Idar-Oberstein stellt die Strömungsretter.
Zum Start stellen die drei DLRG-Ortsgruppen das gesamte Material bereit. Bei einer Ersatzbeschaffung ist der Landkreis am Zug und trägt danach die notwendigen Reparaturen und die Vollkaskoversicherung. Obendrein finanziert er die zusätzliche persönliche Schutzausrüstung für die Strömungsretter und das Bootspersonal und beteiligt sich pauschal an den Kosten der von der DLRG ebenso wie Wartung und Pflege zugesagten Unterbringung der Fahrzeuge. Auch Aus- und Fortbildung der Führungs- und Einsatzkräfte sind Sache der DLRG.
Unentgeltlich verrichten deren Mitglieder ihren Dienst bei der Wasserrettung und können auch bei anderen Einsätzen alarmiert werden. Dafür sind neben der Integrierten Leitstelle Trier die Informations- und Kommunikationszentrale des Nationalparklandkreises und die Feuerwehreinsatzzentralen zuständig. Ferner stellt die DLRG bereits seit einigen Jahren Fachberater für die Technische Einsatzleitung (TEL) und bringt ihre Expertise in komplexen Einsatzsituationen ein.
Bildunterzeile:
Künftig übernehmen die drei DLRG-Ortsgruppen aus dem Kreis Birkenfeld im Katastrophenschutz den Part der Wasserrettung. Die Vereinbarung dazu unterzeichneten Dr. Thomas Scherer, Steven Borr, Landrat Miroslaw Kowalski, Jürgen Daniel und Günter Heinz (sitzend von links) im Beisein von Melissa Bodtländer, Volker Kunz, Lukas Klein und Jan-Niklas Finck (stehend von links). Foto: Kreisverwaltung Birkenfeld/Karsten Schultheiß