K37 bei Göttschied: IWUK gibt grünes Licht für schnellen Bestandsausbau 

Veröffentlicht am: 26.02.2025
Bestandsausbau K37

Der Ausschuss für Infrastruktur, Wirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (IWUK) des Nationalparklandkreises Birkenfeld hat einstimmig die Auftragsvergabe für einen reinen Bestandsausbau der Kreisstraße (K) 37 zwischen dem Kreisel in der Vollmersbachstraße in Idar-Oberstein und dem Stadtteil Göttschied beschlossen. Das Gremium folgte am Dienstagabend einem entsprechenden Vorschlag des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Bad Kreuznach, damit die Strecke möglichst zeitnah auf Vordermann gebracht werden kann.

 „Es muss schnell etwas passieren, und es gibt Momente, da geht es einfach nicht anders. Wir sind uns alle einig, dass der Ausbau der K37 absolute Priorität hat und ein Radweg ein Wunsch für die Zukunft ist.“ So fasste IWUK-Mitglied Armin Korpus (CDU) die Position der kommunalpolitischen Vertreter zusammen. Diese hatten in den vergangenen Monaten in den Kreisgremien mehrfach den Zustand der Straße zwischen der Vollmersbachstraße und Göttschied kritisiert und dort dringenden Handlungsbedarf angemahnt.

Auf der steilen Straße, die hoch in Richtung Klinikum führt, sehen die ursprünglichen Überlegungen zwar auch einen zusätzlichen straßenbegleitenden Geh- und Radweg vor, bezüglich der beiden vorliegenden Varianten für eine spätere Streckenführung könne laut LBM aber noch keine abschließende Entscheidung getroffen werden. Über diesen aktuellen Stand der Dinge informierte die Kreisverwaltung die IWUK-Mitglieder.

Wegen der anspruchsvollen Topografie und den beengten Verhältnissen müsse man bei beiden Varianten mit einer langen Planungsphase und einem sehr umfangreichen Baurechtsverfahren ausgehen. Zudem sei in beiden Fällen mit einem erheblichen Eingriff in die Böschung der Straße und hohen Kosten – die ersten Schätzungen liegen bei rund 2,5 Millionen Euro – zu rechnen, hieß es zur weiteren Erläuterung auch in der Beschlussvorlage.

Um nicht zu viel Zeit zu verlieren und die Strecke wieder in einen besseren Zustand zu versetzen, hat der LBM deshalb den reinen Bestandsausbau der K37 vorgeschlagen, der unter anderem die Fahrbahnerneuerung beinhaltet. Diese Vorgehensweise sei auch aus Sicht der Kreisverwaltung empfehlenswert, verdeutlichte Landrat Miroslaw Kowalski.

Dieser Sichtweise schlossen sich alle IWUK-Mitglieder an, zumal es auch Nachfrage von Caroline Pehlke (CDU) eine klare Aussage gab. Durch die Entscheidung, nun zeitnah den Bestandsausbau der K37 anzugehen, werden die weiteren Planungen für einen Geh- und Radweg zwischen der Vollmersbachstraße und Göttschied nicht ausgeschlossen, antwortete Dezernent Roland Praetorius.  Diese Planungen können fortgeführt und nach einer entsprechenden Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt auch in die Tat umgesetzt werden. Armin Korpus merkte diesbezüglich in der IWUK-Debatte jedoch an, dass aus seiner Sicht neben den beiden vom LBM genannten Varianten noch Lösungen für andere Streckenführungen denkbar wären.      

In einem weiteren Tagesordnungspunkt votierten die IWUK-Mitglieder ebenfalls einstimmig dafür, den LBM mit der Planung und dem Grundstückserwerb für einen Radweg im Umfeld der Kreisstraße (K 21) zu beauftragen. Diese verläuft von Hottenbach via Weiden und der Kreuzung an der Weidener Brücke den Berg hinauf nach Mörschied.  Auf dieser Strecke in der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen gibt es – unter anderem wegen der Zubringerfunktion zum Flughafen Hahn – schon jetzt eine hohe Verkehrsstärke, die sich im Zusammenhang mit dem Hunsrückspangenprojekt und der geplanten Umstufung der K21 zur Landesstraße 190neu in Zukunft sogar noch steigern könnte.

Deshalb hält die Kreisverwaltung eine Entflechtung des motorisierten Verkehrs und des Radverkehrs in diesem Bereich für dringend erforderlich. Wie im IWUK erläutert wurde, ist es aus Sicht der Bauabteilung möglich, für den Abschnitt zwischen Hottenbach und der Weidener Brücke bestehende Wirtschafts- und Forstwege in die Streckenführung zu integrieren. Diese müssten zur Nutzung als Radweg aber noch fachgerecht ausgebaut werden.

Schwieriger sieht es hingegen auf dem Steilstück hoch nach Mörschied aus. Hier muss der Radweg mangels Alternativen voraussichtlich neben der K21 angebaut werden. Die konkrete Planung wird nach dem Beschluss des IWUK nun in die Hände des LBM gelegt.

Die grundsätzliche Sinnhaftigkeit des Projekts stellte aber unter anderem Caroline Pehlke mit dem Hinweis „Wir haben uns bekanntlich der Idee der Bikeregion verschrieben“ deutlich heraus. Auch Landrat Miroslaw Kowalski betonte, dass „Schritt für Schritt“ die Infrastruktur für Radfahrer im Kreis Birkenfeld verbessert werden soll. Deshalb wurde zwischenzeitlich auch ein Fachbüro aus Köln mit der Erstellung eines kreisweiten Radwegekonzepts beauftragt.     

Bildunterzeile:

Die vom Kreisel in der Vollmersbachstraße in Richtung Göttschied und dem Klinikum Idar-Oberstein führende Kreisstraße 37 weist an mehreren Stellen Schäden auf. Um die Strecke möglichst schnell wieder in einen besseren Zustand zu bringen, ist ihr Bestandsausbau geplant. Foto: Axel Munsteiner/Kreisverwaltung Birkenfeld