Matthias König als BKI für zehn Jahre ernannt
Für eine volle zehnjährige Amtszeit wurde der seit Januar 2022 amtierende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises Birkenfeld, Matthias König, vom 1. Kreisbeigeordneten Bruno Zimmer im Rahmen einer Feierstunde in der Birkenfelder Stadthalle ernannt. Ebenfalls für zehn Jahre berief Zimmer den Wehrleiter der Verbandsgemeinde Birkenfeld, Lars Benzel, zu einem der drei Stellvertreter des BKI – neben Armin Schneider aus der VG Baumholder und Nils Heidrich aus der VG Herrstein-Rhaunen.
Zunächst waren König und Benzel die Führungsaufgaben an der Spitze des Feuerwehrwesens und des Katastrophenschutzes für zwei Jahre übertragen worden. Vor der endgültigen Ernennung hatten die beiden Ehrenbeamten noch den Lehrgang „Einführung in die Stabsarbeit“ zu absolvieren. Im Januar 2022 hatten die Wehrleiter der drei Verbandsgemeinden und der Stadt Idar-Oberstein Matthias König zum BKI und damit zum Nachfolger von Dr. Walter-Georg Veeck gewählt. Dieser hatte erst im Mai 2020 Eberhard Fuhr beerbt, der das Amt des Kreisfeuerwehrinspekteurs 25 Jahre lang bekleidet hatte.
Außerdem ernannte Bruno Zimmer die bislang vorläufig mit der Wahrnehmung ihrer Funktion betrauten Hendrik Porcher und Nils Kappler zu Organisatorischen Leitern. Die im rheinland-pfälzischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz verankerten Organisatorischen Leiter haben die Aufgabe, medizinische Führungs- und Koordinierungsaufgaben am Unfallort bei einer größeren Anzahl von Verletzten auszuüben. Pandemiebedingt konnten die beiden Notfallsanitäter erst im Mai den Org-Leiter-Lehrgang erfolgreich abschließen und erfüllten seitdem die Voraussetzungen für die Ernennung.
Im Beisein weiterer Führungskräfte aus Kommunalpolitik und -verwaltung sowie aus der „Blaulichtfamilie“ ging der 1. Kreisbeigeordnete auf die großen Herausforderungen ein, vor die der Katastrophenschutz in der jüngeren Vergangenheit gestellt worden ist – angefangen mit der Starkregen- und Flutkatastrophe im Fischbachtal 2018. „Diese Ereignisse haben gezeigt, wie wichtig es ist, im Brand- und Katastrophenschutz personell und materiell gut aufgestellt zu sein.“ Früher bereiteten sich insbesondere die Stäbe, die Feuerwehren und die Schnelleinsatzgruppe (SEG) in Übungen auf Szenarien vor, die dann doch nicht eingetreten sind.
Realität wurden hingegen Katastrophen, auf die die Krisenmanager, die Einsatzkräfte und erst recht die Bevölkerung nicht hinreichend vorbereitet war – und auch nicht optimal vorbereitet sein konnte. Als Beispiele, die allen präsent sind, nannte Zimmer die Corona-Pandemie, der Ahrflut und dem Ukraine-Krieg mit der daraus resultierenden Energiekrise. Derzeit wappnet sich der Katastrophenschutz für Problemstellungen wie Stromausfälle oder eine Gasmangellage, womit vor einem Jahr noch niemand rechnen konnte.
Parallel dazu – das hat auch der zurückliegende Sommer eindringlich vor Augen geführt – müssen die Freiwilligen Feuerwehren verstärkt den Auswirkungen des Klimawandels begegnen. Auch im vorher davon weitgehend verschont gebliebenen Nationalparklandkreis Birkenfeld ist das Risiko von Wald- und Flächenbränden deutlich gestiegen. Im Sommer 2021 beschäftigten sich die Wehren damit in einer großen Übung bei Börfink, 2022 mussten sie vermehrt zu solchen Einsätzen ausrücken.
Mit dem in der Kreistagssitzung am 14. September 2020 beschlossenen Investitionsprogramm trägt der Nationalparklandkreis Birkenfeld speziell diesen Anforderungen Rechnung, doch Fahrzeugbeschaffungen ziehen sich bekanntlich bis zur Auslieferung über Jahre hin.
Der 1. Kreisbeigeordnete Bruno Zimmer (links) ernannte (von links) den stellvertretenden Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Lars Benzel, die beiden Organisatorischen Leiter Nils Kappler und Hendrik Porcher und den Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Matthias König.
Foto: Gerhard Ding