25 Jahre lang als Ortschef im Einsatz: Trio erhält Ehrenmedaille des Kreises

Veröffentlicht am: 02.10.2024
Ortsbürgermeister-Dienstbesprechung 2024

Die diesjährige Ortsbürgermeisterdienstbesprechung im Kasino der Kreissparkasse in Idar-Oberstein bildete den würdigen Rahmen für die Verleihung der Silbernen Ehrenmedaille des Landkreises Birkenfeld an Alfons Klingels, Peter Remuta und Bernhard Sauer.

Die drei verdienten Kommunalpolitiker aus Oberkirn, Herborn und Rohrbach haben jeweils 25 Jahre lang im Dienste der Allgemeinheit an der Spitze ihrer Heimatorte gestanden. Remuta und Sauer waren im Sommer aus ihren Ämtern als Gemeindechefs ausgeschieden, während Klingels dies weiterhin innehat.

In seiner Laudatio betonte Landrat Miroslaw Kowalski, dass jeder der drei stolz auf sein politisches Lebenswerk sein könne und eine „großartige Leistung“ erbracht habe, „vor der wir alle nur den Hut ziehen können. 25 Jahre Ortsbürgermeister – das bedeutet nämlich, fünfmal gewählt geworden zu sein und so lange das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger erworben und behalten zu haben“.

Das sei alles andere als selbstverständlich, fügte Kowalski hinzu. Denn die Ansprüche an die Bürgermeister seien im Lauf der Zeit deutlich gewachsen, und auch wenn im Kreis Birkenfeld in dieser Hinsicht die Welt noch weitgehend in Ordnung sei, so müsse doch festgestellt werden, „dass Kritik und Anfeindungen auf allen politischen Ebenen zunehmen“. Wie Kowalski vor der versammelten Runde der Gemeindechefs – darunter etliche Neulinge, die erst seit der jüngsten Kommunalwahl diesen Posten übernommen haben - weiter ausführte, „wissen wir am besten, dass die Ortsbürgermeister der Blitzableiter sind für alle tatsächlichen und vermeintlichen Fehlleistungen, die der Politik angelastet werden“.

Alfons Klingels, Peter Remuta und Bernhard Sauer hätten in dem Vierteljahrhundert, in dem sie in Oberkirn, Herborn und Rohrbach „an der Front gestanden haben“, alle Herausforderungen, die das Ortsbürgermeisteramt mit sich bringt, gemeistert und ihre Aufgaben, zu der seit 1999 unter anderem unzählige Gemeinderatssitzungen, Schriftwechsel und Telefonate mit Behörden, Gespräche mit Bürgern, Arbeitseinsätze und Ortstermine gehörten, mit großem Engagement ausgeübt, lobte Kowalski.

Auch was die Zukunftsentwicklung der jeweiligen Orte und die Umsetzung von Projekten angehe, habe es in Oberkirn, Herborn und Rohrbach „dank tüchtiger, kreativer und weitsichtiger Kommunalpolitiker immer genug Ideen gegeben – ja sogar mehr als genug, wenn man die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinden in diesen 25 Jahren betrachtet“, so der Landrat weiter.

So hätten in der Amtszeit des Trios beispielsweise zeitweise „die Hoffnungen oft auf der Windkraft geruht, die nicht nur die Energiewende, sondern auch zur Sanierung der Gemeindehaushalte dienen sollte. Wenn diese Pläne platzten, platzten damit auch die anderen Vorhaben, für die dann das Geld fehlte“, merkte Kowalski an.

Nichtsdestotrotz hätten die drei mit der Ehrenmedaille in Silber ausgezeichneten Männer in ihrer Amtszeit auf vielen unterschiedlichen Feldern Akzente gesetzt. „Sie haben sich beispielsweise für den Straßenausbau, die Erschließung von Bauland, die Modernisierung des Gemeinschaftshauses beziehungsweise der Mehrzweckhalle ins Zeug gelegt, Anstöße für die Dorferneuerung gegeben und eine Vielzahl von Festen und Veranstaltungen initiiert und organisiert“, betonte der Landrat, der abschließend auch darauf hinwies, dass sowohl Alfons Klingels als auch Peter Remuta und Bernhard Sauer „auf höheren politischen Ebenen und in sonstigen Institutionen engagiert und als Anerkennung ihrer vorbildlichen Arbeit eine Vielzahl herausragender Wahlergebnisse eingefahren haben“.

Nach der Verleihung der Ehrenmedaillen stand im weiteren Verlauf der Dienstbesprechung, zu der Kreissparkassenvorstand Torsten Rothfuchs die Ortsbürgermeister im Kasino begrüßt hatten, noch vier Kurzvorträge von Kreisverwaltungsmitarbeitern auf der Tagesordnung.

Nicola Schäfer, die Leiterin des Veterinäramts, informierte die Gemeindechefs über den aktuellen Stand in Sachen Afrikanische Schweinepest (ASP), bei der in Rheinland-Pfalz bereits erste Fälle festgestellt wurden. Der Kreis Birkenfeld ist von dieser für den Menschen nicht gefährlichen Tierseuche bisher zwar verschont geblieben, hat aber bereits Vorkehrungen für einen möglichen Ausbruch getroffen.

Nicht nur für die Neulinge in der Ortsbürgermeisterrunde interessant, war die Präsentation von Lorenzo Warth von der Kommunalaufsicht der Kreisverwaltung. Er stellte dar, was bei der Vorbereitung, der Durchführung und im Nachgang einer Gemeinderatssitzung alles an kommunalrechtlichen Vorgaben zu beachten ist.

Die zuständige Sachbearbeiterin Lisa Schmitt stellte die Arbeit und die in naher Zukunft geplanten Projekte des 2022 neu geschaffenen Seniorenamts inklusive Pflegestrukturplanung in der Kreisverwaltung vor, bevor Eva-Maria Müller von der Stabstelle Digitalisierung in der Kreisverwaltung über den aktuellen Stand der Umsetzung und die bisherige Verwendung von Fördermitteln beim sogenannten „Digitalpakt Schule“ informierte.

Zum Abschluss der Ortsbürgermeisterdienstbesprechung kündigte der seit Mitte November 2023 amtierende Landrat an, dass er es sich zum Ziel gesetzt habe, die Ortsgemeinden und Städte im Kreis noch besser kennenzulernen. Er habe sich deshalb bis Ende 2025 ein „sportliches Programm“ vorgenommen und wolle bis dahin allen 96 Kommunen einen offiziellen Besuch abstatten, berichtete Miroslaw Kowalski über seine Pläne.

Bildunterzeile:

Lohn für 25 Jahre Dienst zum Wohle der Allgemeinheit: Flankiert von Dezernentin Kathrin Alfers (links) und Büroleiterin Christine Tasch (2. von links) sowie dem Ersten Kreisbeigeordneten Immanuel Hoffmann (rechts) zeichnete Landrat Miroslaw Kowalski (4. von links) Peter Remuta (3. von links), Alfons Klingels (3. von rechts) und Bernhard Sauer (2. von rechts) für ihre Ortsbürgermeistertätigkeit mit der Silbernen Ehrenmedaille des Landkreises Birkenfeld aus. Foto: Kreisverwaltung/Axel Munsteiner