Große Katastrophenschutzübung auf dem Truppenübungsplatz Baumholder

Wer am Samstag im Kreis Birkenfeld und insbesondere im Raum Baumholder eine große Anzahl an Feuerwehrautos und Rettungswagen mit eingeschaltetem Blaulicht sieht, muss sich keine Gedanken, geschweige denn Sorgen machen: Auf dem Truppenübungsplatz Baumholder findet am 20. April die ganztägige Katastrophenschutzübung „Supra Local Help“ statt. Beteiligt sind rund 300 Einsatzkräfte und etwa 70 Fahrzeuge aus dem Nationalparklandkreis Birkenfeld und der Region Trier.
Das Szenario: Schon am Freitag wütet im westlichen Teil des militärischen Sperrgebiet en großer Wald- und Flächenbrand, den die Bundeswehrfeuerwehr unter Kontrolle zu haben scheint. Weil ein Übergreifen der Flammen auf die Umgebung droht, werden die Technische Einsatzleitung (TEL) und die Wehrleiter aus dem Landkreis vorsorglich in Alarmbereitschaft versetzt. Um 7.30 Uhr nimmt die TEL am Samstag ihre Arbeit auf, eine halbe Stunde später treffen die Einheiten aus den Verbandsgemeinden Baumholder und Birkenfeld im Bereitstellungsraum bei Baumholder ein, Wehren aus Idar-Oberstein und der VG Herrstein-Rhaunen folgen. Zur Mittagszeit findet sich Verstärkung aus der Region Trier im nun nach Hoppstädten verlagerten Bereitstellungsraum ein. Neben der Brandbekämpfung sind Kinder, die Ferien auf dem Bauernhof verbringen, und später eine kleine Siedlung zu evakuieren. Dabei ist vor allem die aus Rotkreuzhelfern rekrutierte Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Landkreises gefordert. Die TEL steuert den Einsatz von den neu eingerichteten Katastrophenschutzräumen in Birkenfeld aus und erhält bei Bedarf Unterstützung aus dem Verwaltungsstab des Landkreises. Gegen 17 Uhr endet die Übung.
Außer den Abläufen in der TEL kommt es nach Auskunft von Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) Matthias König vor allem auf die Kommunikation aller Ebenen und Organisationen, die Zusammenarbeit im Leitstellenbereich Trier, zu dem künftig auch der Kreis Birkenfeld gehört, die Koordination in den Bereitstellungsräumen und die Wasserförderung über eine lange Wegstrecke an. „Wald- und Vegetationsbrände werden zunehmend zu einer großen Herausforderung für die Feuerwehren“, erläutert der BKI, der die Aufgabenstellung konzipiert hat.
Teil des Probeeinsatzes für die Einheiten aus der Stadt Trier und den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Vulkaneifel ist eine gemeinsame Marschübung. „Ziele sind neben der Übung des eigentlichen Szenarios auch die Koordination des Anmarschs sowie die Bewältigung der logistischen, kommunikativen und technischen Herausforderungen und die Übung der Fahrt im Verband“, erläutert König. Während der Anfahrt kann es lokal zu kleineren Verkehrsbehinderungen kommen. Das letzte Fahrzeug ist mit dem Schild „Achtung Kolonne“ gekennzeichnet, alle Fahrzeuge fahren mit eingeschaltetem Blaulicht. Andere Verkehrsteilnehmer müssen den Verband wie ein einzelnes Fahrzeug behandeln. Das bedeutet beispielsweise, dass der ganze Konvoi eine rote Ampel überqueren darf, sofern das erste Fahrzeug noch über Grün gefahren ist; im Kreis Birkenfeld ist dies nur an der Kreuzung vor den Toren Baumholders und Ruschbergs von Belang. Niemand darf sich in die Kolonne einreihen.
Bildunterzeile:
Wichtige Akteure bei der Katastrophenschutzübung am Samstag (von rechts): BKI Matthias König hat die Übung konzipiert, sein Stellvertreter Armin Schneider übernimmt als Chef der Technischen Einsatzleitung (TEL) die operative Führung, Landrat Miroslaw Kowalski trägt die Gesamtverantwortung, Dezernent Roland Praetorius lenkt den Verwaltungsstab des Landkreises. Foto: Kreisverwaltung Birkenfeld/Karsten Schultheiß